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„Red Dead Redemption 3“: Der Wilde Westen ruft erneut

Lange war es reine Spekulation, die nun bestätigt wurde. Mit der Verkündung, dass es einen weiteren Teil der „Red Dead Redemption“-Reihe geben wird, versetzten die amerikanischen Spielentwickler Fans in Aufruhr. Das Ziel, an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen, ist ambitioniert. Was verursacht den Hype eigentlich und kann ein dritter Teil erneut zu Rekordverkäufen führen?

Dass Rockstar Games etwas vom Kreieren offener Welten und der Kunst des Spielemachens versteht, zeigt sich in zahlreich erfolgreichen Franchises, die sie bisher entwickelten. Neben „GTA“ und dem kontrovers diskutierten „Manhunt“ gehört seit seiner Veröffentlichung auch die „Red Dead Redemption“-Serie – kurz „RDR“ – zu den Klassikern der Spieleschmiede. Mit einem Paukenschlag brachte Rockstar Games den Wilden Westen zurück auf den Trendradar und löste eine kleine Sensation aus. Die Kritikerstimmen überschlugen sich vor Lob, Gamer jubelten und selbst Zweifler begannen, den Colt in der alten Westernstadt zu ziehen.

Aber worum geht es bei „RDR 2“ eigentlich? Angesiedelt ist das Game im Wilden Westen mit allem, was dazugehört: Cowboys, Pferde, Bösewichte und eine Prise Anarchie gegen das Gesetz. Der Spieler übernimmt die Rolle des Cowboys Arthur Morgan und begibt sich auf große Mission, die mit vielen kleinen Nebenaufgaben und Extras angereichert ist. Das Sammeln von Kräutern, Überfallen von Banken oder das Befreien von Fremden: Es gibt kaum eine Aufgabe, die es im Wilden Westen nicht zu lösen gilt. Wer sich lieber auf die detailreiche Umgebung fokussieren will, kommt im Storymodus zwar kaum voran, aber kann Stunden damit verbringen durch die Prärie zu reiten. 

Das exzellente Storytelling wird durch die Option der Minigames aufgebrochen und bietet Spielern eine Art Verschnaufpause. Hierzu erschufen die Spielemacher das Camp. Das Camp gilt als sicherer Ort, an dem Minispiele wie Poker oder Blackjack gespielt werden können, die sich offline oder in Online Casinos ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen. Um mit seinen Bandenkollegen und Gegnern mithalten zu können, sollten Spieler die Blackjack Anleitung studieren und über Kniffs und Grundregeln Bescheid wissen. Besonders kleine Kopfrechenaufgaben machen das Spiel zu einem der beliebtesten Kartenspiele im Online Casino. Hier wird in der Regel um Echtgeld gespielt. Die Minispiele, die Rockstar Games jedoch schon in „GTA“ unterbrachte, bringen dem Spieler die Chance, digitale Währung zu gewinnen, die im Laufe des Spiels ausgegeben werden kann.

Ein Cowboy auf seinem Pferd.
Quelle: Pixabay

Im Westen definitiv etwas Neues erleben

Acht Jahre nach dem Release von „Red Dead Redemption“, das die Spielerherzen im Sturm eroberte, folgte 2018 der zweite Teil der Reihe und toppte den Erfolg des Vorgängers. Die Geschichte spielt dieses Mal 1899: Der Wilde Westen soll strukturierter, gesetzestreuer und sicherer werden. Doch einige Banden versuchen die anarchischen Züge beizubehalten. Arthur Morgan ist Teil einer solchen Bande. Nachdem sie aus der Stadt vertrieben wurden, leben sie in einem Camp mitten in der Prärie. Ausgehend von dieser Basis erwarten den Spieler 40 bis 50 Spielstunden Spaß, die nicht nur durch die eigentliche Mission gefüllt werden. Neben Randmissionen, Nebengeschichten, kleineren Spielen und einer ausgezeichneten Synchronisation überzeugt „Red Dead Redemption 2“ mit seinen filmischen Elementen und einem eingängigen Soundtrack.

Besonders die Interaktion und die Beziehungen im Game spielen eine wichtige Rolle. So entscheidet der Umgang mit anderen Charakteren über den Ruf von Arthur, was wiederum einen Einfluss auf die ihn hat. Selbst die Bindung zu den Pferden, die zuvor noch reines Fortbewegungsmittel waren, wird relevant. „Red Dead Redemption 2“ setzte somit neue Maßstäbe hinsichtlich Komplexität und Möglichkeiten im Gaming.

Mehr Charaktertiefe, größere Entwicklungspotenziale und eine Welt, die scheinbar grenzenlos ist: Rockstar Games haben mit dem zweiten Teil ihrer Reihe eine neue Qualität definiert. Schon mit „GTA“ ließen die Entwickler die Spieler in ein neues Universum eintauchen und zeigten, dass das Kreieren von Open Worlds zum Aushängeschild des amerikanischen Unternehmens wurde. Die Liebe zum Detail und die vielfältigen Möglichkeiten der Interaktion, die selbst auf kleinste Nebensächlichkeiten anwendbar ist, lassen die Entdeckerfreude auch nach zahlreichen Spielstunden nicht abklingen.

Ein Spieler hält einen Controller in der Hand.
Quelle: Pixabay

Red Dead Redemption 3: Große Vorfreude

Es ist nur verständlich, dass die Fangemeinde auf eine Fortsetzung des Western-Games wartet. Seitdem bekannt wurde, dass es einen weiteren Teil für PlayStation und Xbox geben wird, spekulieren Fans, worum es in der Fortsetzung gehen könnte. Seitens der Entwickler schweigt man sich mit kindlicher Freude aus und lässt die Community rätseln. Selbst ein Veröffentlichungsdatum oder -zeitrahmen ist noch nicht bekannt. Zwar laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, aber es werden noch einige Jahre vergehen, bis eine weitere Reise in den Wilden Westen startet. Geduld sollten Fans in jedem Fall aufbringen und weiterhin in „Red Dead Redemption 2“ nach verborgenen Quests suchen.  

Bleibt zu hoffen, dass der Erwartungsdruck den Entwicklern keine Stolperfallen in den Weg legt. Dass sich der Druck der Konsumenten negativ auf die Umsetzung auswirken kann, passiert zwar selten, aber es passiert. Die Erwartungen sind so immens hoch, dass am Ende nur eine Enttäuschung präsentiert werden kann – sei es inhaltlich oder technisch. Das bekannteste Beispiel der letzten Jahre ist zweifelsohne „Cyberpunk 2077“. Schon im Vorfeld wurde das Game aus dem Hause CD Projekt Red von Fans und Branchenkennern gefeiert, dass es fast zu schön wahr, um wahr zu sein. Die Rechnung kam kurz nach dem Release des Spiels. Ob auf PlayStation oder Xbox: Weltweit beschwerten sich Gamer über die fehlerhafte Programmierung und Unmengen an Bugs, die den Spielfluss störten. Zwar lieferten die Verantwortlichen umgehend Patches zur Schadensbegrenzung, doch verschlimmerten sie teilweise die Störungen. Die Katastrophe war kaum mehr abzuwenden und sorgte dafür, dass „Cyberpunk 2077“ in vielen Rankings zum Flop des Jahres mutierte. 

Aus dieser Sicht betrachtet, sollte Rockstar Games sich ausreichend Zeit für einen weiteren Teil der „Red Dead Redemption“-Reihe nehmen. In der Zwischenzeit kann auf die Umsetzung einer Realverfilmung gewettet werden, die immer wieder für Gerüchte sorgt. Zuletzt beschäftigte sich Regisseur John Hillcoat („The Road“) in „The Man From Blackwater“ mit einer an Teil 1 angelehnten Story. 2010 erschien das kleine Filmchen, welches ausschließlich Cutscenes verwendete und auf YouTube im Stream zur Verfügung steht. Leider verebbte die Aufregung anschließend um weitere Pläne für einen abendfüllenden Spielfilm, doch die Ankündigung der Spielfortsetzung könnte auch in Hollywood wieder das Interesse entfachen.